Auf rund 250 Quadratmetern bietet das Atelierhaus heute
neun Künstlerinnen und Künstlern Platz für ihr
schöpferisches Wirken. Vor der Kulisse der
denkmalgeschützten Großmarkthalle entstehen Zeichnung,
Malerei, Fotografie, Film, Digitalkunst, Performances
und Literatur.
Anja Middelberg
geb. in Osnabrück, 1984-88 Studium der Kunstgeschichte
und visueller Kommunikation in Trier und Münster.
1988-94 Studium der freien Kunst an der Kunstakademie
Münster bei Prof. Tadeusz, Meisterschülerin von Prof. H.
J. Kuhna. 1994 zweite Preisträgerin
Max-Ernst-Stipendium. 1995 Preisträgerin des
Wettbewerbsausstellung Deutscher Akademien
Bundeskunsthalle Bonn. 1996 Stipendium Villa Vigoni,
Loveno di Mennagio-Como. 1999 Jahresstipdendium
Konrad-Adenauer Stiftung. Feuer, Wasser, Luft und Licht
sind die Themen ihrer Malerei, Öl ist das Medium, klare
Farbe und ein deutlich sichtbarer Duktus dienen ihrer
Analyse unserer Wahrnehmung und sie sind ihre
Leidenschaft.
Busani
arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Design und
Technologie.
Mithilfe von Algorithmen erforscht er die Entstehung
visueller Strukturen und die Möglichkeiten der
Generierung von Form und Bewegung. Dabei nutzt er
Werkzeuge wie Programmierung. Ein Schwerpunkt seiner
aktuellen Arbeit sind generative Plotterdrucke, die die
digitale Natur seiner Arbeit mit Stift auf Papier
bringen.
Frank Hellmich aka HE.NK
wurde 1967 in Unna geboren und wuchs im Herzen
Westfalens auf. Im Zuge seines Studiums der
Filmwissenschaft und Kunstgeschichte in Bochum, Köln und
Rom und setzte er sich mit Fragen der Bildtheorie und
Mediengeschichte auseinander. Die Möglichkeit der
Mitwirkung bei der Video-Performance ‚La camera
astratta‘ des italienischen Künstlerkollektivs ‚Studio
Azzurro‘ auf der Documenta 8 legte 1987 den Grundstein
für die Auseinandersetzung mit den medienbasierten
Künsten. Ausgehend von ersten Arbeiten auf Papier und
Leinwand liegt ein Schwerpunt des künstlerischen
Schaffens in der Beschäftigung mit den audiovisuellen
Medien Fotografie, Film und Video. Im Rückgriff auf
traditionelle Repräsentationsverfahren entstehen analoge
fotografische Arbeiten, dokumentarische Filme sowie
Mixed-Media-Objekte. Einen besonderen Schwerpunkt bildet
die Instant-Fotografie, ein Verfahren, mit dem sich
HE.NK seit den 1990er Jahren befasst, um die
Wesenseigenschaften der Sofortbilderzeugung zu
erforschen. Seine Werke sind auf nationalen und
internationalen Ausstellungen zu sehen. Nach beruflichen
Stationen im Münsterland, Norddeutschland und Berlin
lebt er seit Ende der 1990er Jahre als freischaffender
Künstler und Dozent in Köln.
Georg Mühleck
ist Deutsch-Kanadier und wurde in Neckarsulm geboren,
Ausbildung zum Typografen, kam von Zeichnung und Malerei
(Studium bei Klaus Basset, Stuttgart) zur Kopigrafie
(Montréal, Kanada). 1990 fand er zu digitalem
Bildschaffen. Ihn fasziniert das Spannungsfeld und die
Überlappung zwischen Natur und synthetisch generiertem
Leben (artificial life). Algorithmen und Fotografie
finden zu einem Bild. Mühleck benutzt Technologie in
hinterfragender Weise — trotz Faszination eher kritisch
als verherrlichend. Sein Medium ist die Beobachtung und
der Gedanke. Mühleck ist freischaffender Künstler seit
1978, lebt und arbeitet wechselweise in Köln, an der
Nordküste der Schottischen Highlands, sowie sporadisch
in Toronto.
Maja Funke
ist bildende Künstlerin, die maschinelles Lernen und den
öffentlichen Raum durch Installation, Video, Code,
Performance, Ton und Text erforscht. Wohn- und
Lebensformen, Architektur als Umwelt, digitale und
analoge Umgebungen und die Suche nach neuen Formen und
Medien bilden die zentrale Reflexionsfolie ihrer Arbeit.
Sie hat einen B.A. in Intermedia und studiert
Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln mit
den Schwerpunkten Experimentelle Informatik, Netze und
Materialstudien. Maja ist Co-Kuratorin des
Ausstellungsformats Performance Garten. Ihre Arbeiten
wurden in Deutschland, Belgien und Frankreich
präsentiert. Zuletzt war sie Stipendiatin an der Cité
Internationale des Arts in Paris.
Michael C. Klein
ist in Berlin geboren und hat an den Kölner Werkschulen
(FH Köln für Kunst und Design) freie Kunst studiert -
Malerei bei Dieter Kraemer, Multimedia bei Daniel
Spoerri, KI-Grundlagen bei Oswald Wiener. Daneben war er
als Assisent für den Architekten und Designer Stefan
Wewerka tätig. Später nahm er einen Lehrauftrag an den
Kölner Werkschulen (FH Köln für Kunst und Design) wahr.
Seit 1980 arbeitet er als freischaffender Künstler in
den Bereichen Malerei und Multimedia, hauptsächlich in
Köln und zeitweise in München. 1983 war er
Kunstpreisträger der Stadt Euskirchen. Gemälde von
Michael C. Klein sind im Stadtmuseum Euskirchen und in
der COLLECTION D'ART CONTEMPORAIN DE LA SOCIÉTÉ
GÉNÉRALE, Paris, vertreten. In letzter Zeit male/zeichne
ich digital und drucke die Bilder im Giclée Verfahren
aus, Oft wird Hybridmalerei daraus, d. h. der Druck wird
Pinsel und Farbe ergänzt, verändert, übermalt.
Niteen Gupte
geb. 1954 in Mumbai/Indien, studierte
Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte in Wien (Dr
phil 1989), und ist künstlerisch aktiv seit den 1980er
Jahren, er stellte dann alle Sprachen als vorbelastete
Kommunikationsmöglichkeit in Frage und suchte seine
eigene: MEIN STRICH Ich ziehe den Strich, möglichst
meinen, dachte ich, war ich denn so falsch?
Sarah Hildebrand
(geb. 1978 in Genf, lebt und arbeitet in Hamburg und
Köln, gerne auch in Kanada) studierte Bildende Kunst an
der HEAD in Genf und Fotografie an der HFBK Hamburg.
Viele Jahre arbeitete sie als fotografische Künstlerin,
stellte international aus, erhielt zahlreiche
Förderungen, Auszeichnungen und Künstlerresidenzen und
veröffentlichte Publikationen mit art&fiction
(Lausanne), Christoph Merian Verlag (Basel), Kehrer
Verlag (Heidelberg) sowie Dölling und Galitz Verlag
(Hamburg). Am liebsten gestaltet sie Künstlerinbücher im
Selbstverlag. Sie ist Mitgründerin des Atelierhauses
P2-P3 (Köln) und der Achterhaus Ateliergemeinschaft e.V.
(Hamburg) sowie Mitglied im Writers' Room Hamburg. Nach
ihren letzten Künstlerresidenzen in Montreal und
Baie-Saint-Paul (Kanada) sowie einer 15-monatigen
Forschungsreise in Quebec und Mexiko widmet sie sich
aktuell verstärkt dem Schreiben, der Lehre und der
körpertherapeutischen Arbeit. Derzeit arbeitet sie an
einem Künstlerinbuch zum Thema „Herz“, in dem sie
Zeichnungen, Texte und Fotografie spielerisch
miteinander verwebt.
Žarko Radaković
ist Schriftsteller und Übersetzer. 1947 in Jugoslawien
geboren, lebt er seit 1978 in Deutschland. Er studierte
Weltliteratur in Belgrad sowie Germanistik,
Kunstgeschichte und Philosophie in Tübingen. Seit 1984
übersetzt er Peter Handke ins Serbische (bisher 28
Veröffentlichungen) und begleitete ihn oft auf Reisen.
Zudem arbeitete er mit Künstlern Era Milivojević, Julije
Knifer und Nina Pops zusammen. Radaković schreibt in
serbischer Sprache und veröffentlichte neunzehn Bücher,
darunter Romane, Gedichte und Essays. Die Themen seines
Werks sind Emigration und Kunst. Er schrieb auch mit
Scott Abbott und David Albahari zusammen. Sein
avantgardistischer Ansatz zur Literatur zeigt sich in
seiner Ablehnung linearer Erzählformen: „Das Schreiben
in gewöhnlicher Form schien mir immer ungenügend, als ob
es nicht zu meinen Erlebnissen passen würde.“